Nach M. Piendl(3) war in Irlbach ein Ministerialensitz der Grafen von Bogen. Diese Ministerialen nannten sich Erlbacher(4). Sie waren unterste Verwaltungsbeamte der Grafen von Bogen. Der Ministeriale hatte für die Verwaltung, für den Schutz und die Sicherheit des Dorfes zu sorgen. Außerdem stand er dem Graf stets als Reiter zur Verfügung. Als Lohn für seinen Dienst erhielt der Ministeriale einen oder mehrere große Bauernhöfe des Grafen zu Lehen. Ministerialen kamen mit der Zeit zu Reichtum und Ansehen und stiegen im Hochmittelalter in der Regel zum Ritterstand auf. Die spätmittelalterlichen Hofmarken, wie z. B. die Hofmark Irlbach, haben ihre Wurzeln in der Herrschaft der Ministerialen. Das Ministerialengeschlecht der Erlbacher ist im 12. und 13. Jahrhundert in Irlbach nachweisbar. Es wird die erste Burganlage dort errichtet haben, denn die ältesten Bauten der heutigen Schlossanlage, der Bergfried und der Torturm, reichen in diese Zeit des gotischen Baustils zurück. Von den Erlbacher Ministerialen ist bekannt, dass auch sie dem Kloster Niederaltaich gewaltsam Besitz wegnahmen und sich persönlich aneigneten. Entweder, wie erwähnt, durch Herzog Arnulf den Bösen oder durch diese Ministerialen wird wohl das Kloster Niederaltaich fast seinen ganzen Besitz in Irlbach verloren haben, da das Kloster nach der Konskription von 1752 nur mehr einen einzigen 1/2 Hof in Irlbach besaß.
Urkundlicher Nachweis 1691:
Um 1140 | Der Ministeriale „Heriman de Erlbach“, Zeuge in einer Aldersbacher Schenkung (Kloster Aldersbach 1123 als Chorherrenkloster gestiftet, seit 1146 Zisterzienserkloster). „Heriman de Erlbach“ war Ministeriale der Grafen von Bogen. |
ca. 1170 | Willehelmus de Erlbach, Zeuge einer Aldersbacher Schenkung. |
1184-94 | Otto de Erilbach, Zeuge einer Oberalteicher Schenkung (Kloster Oberaltaich 1080 durch Domvogt Friedrich von Regensburg gegründet). |
1194 | Albertus de Erlbach, Zeuge des Klosters Windberg. (Kloster Windberg vor 1140 von Graf Adalbert von Bogen gegründet). |
1200-09 | Karl de Erlbach, Zeuge in einem Streit zwischen dem Abt von Metten und dem Pfarrer von Irlbach (Kloster Metten 766 von Gamelbert gegründet). |
1209 | Rudiger von Erlbach, einer von 65 Zeugen des Grafen von Bogen. |
1225-1233 | Albertus de Erlbach (wiederholt genannt). |
1251 | Meingotus und Arnoldus de Erilbach (Brüder) erhalten mit ihren Schwestern Bertha und Hedwig von Abt Hermann von Niederalteich die Kurie Eschlbach gegen die jährliche Zahlung von 1/2 Pfund Regensburger Pfennig. |
ca. 1305 | Mit den Erlbachern waren die Paitzkofer verschwägert(5). „fridreich de Paitzkoven von Erlbach“, Zeuge für das Kloster Metten. |
ca. 1330 | Eglof der Altenburger kaufte Irlbach von Philipp Paewtzkofer (Die Altenburg lag bei Gau, Bez. Eggenfelden). |
1361-66 | Eglof II., Gilg und Matthäus die Altenburger teilten den Besitz in Irlbach. |
1373 | Chunrat der Ekchaertinger war Pfleger zu Irlbach. |
1391 | Stephan der Altenburger und Eglof der Altenburger waren Taidinger. Stephan Altenburger war kinderlos. Deshalb stiftete er 1421 in einem Testament 150 ungarische Gulden zum Bau einer Kapelle in der Pfarrkirche zu Irlbach. Ebenso stiftete er eine ewige Messe, ein Schaff Weizen jährlich zu einer Spende am Allerheiligentag, einen Kelch, ein Messgewand, Bücher, ein ewiges Licht bei seinem Begräbnis und ein goldenes Halsband an unsere „Frawen Brüdern“ (Karmeliten zu Straubing) für eine Wochenmesse und Gedächtnis am Sonntag auf der Kanzel. |
1395 | Eglof der Altenburger. Schiedsgerichtsbeisitzender. |
Anf. 1400 | Gilg II. der Altenburger, Herr von Irlbach; nach seinem Tod folgte sein Bruder Matheus II. |
1431 | Matheus II. der Altenburger stiftete nach dem letzten Willen seines Bruders Gilg II. eine tägliche Messe auf den St.-Sebastians-Altar in derselben Kapelle zu Irlbach. Die gestiftete Messe wurde täglich von einem Benefiziaten gelesen. Verheiratet war Matheus Altenburger mit Agnes, Tochter des Wolfhart Zenger zu Trausnitz (Oberpfalz). Deren Tochter, Dorothea Altenburgerin, war mit Georg Closner zu Gern verheiratet. |
1450 | Georg Closner war Rat Herzog Ludwigs des Reichen von Landshut. |
1469 | Georg Closner und seine Hausfrau Dorothea. geb. Altenburger, stifteten das Spital in Irlbach für 12 arme und bedürftige Leute, die dafür jeden Tag 5 Vaterunser und 5 Ave Maria sowie ein Glaubensbekenntnis beten sollten. Zur Spitalstiftung gehörten ein Hof zu Irlbach, ein Hof zu Öd oberhalb Irlbach, eine Wiesmaht mitsamt Gärten, ein Hof zu See bei Altenbuch, ein Hof zu Hohenried jenseits der Donau sowie verschiedene Zehente (zu Bergham, Fehmbach, Staufendorf, Natternberg, Rettenbach, Hettenkofen, Michaelsbuch, Uttenkofen, Freundorf). Eine Marmortafel am Spitalgebäude hat folgende Inschrift: „Auferbaut und gestiftet von M. Georg Closner und dessen Hausfrau Dorothea, geb. Altenburger, im Jahre 1469. Restauriert unter dem Schutze Sr. Excellenz des H. Fr Gabriel Grafen von Bray Königl. bayer. Staatsrath und Minister und dessen Gattin S. Excellenz der Frau Sophie Gräfin von Bray, geb. Löwenstern.“ Heute ist die ehemalige Spitalstiftung eine Kindergartenstiftung. |
1481 | Da Dorothea Altenburgerin keine Kinder hatte, wurde sie von ihrem Vetter Friedrich Zenger beerbt. Friedrichs Sohn Hans Zenger erhielt nach dem Tod der Dorothea Altenburgerin die Hofmark Irlbach (1481-1506). Er war Befehlshaber und Hauptmann der kaiserlichen Reichsarmada. So zeigt ihn die Grabplatte an der Westseite der Pfarrkirche in Irlbach. Im Jahre 1491 befahl diesem Hans Zenger zu Trausnitz, Schneeberg und Erlpach Kaiser Friedrich den Vollzug der Acht gegen die Bürger von Regensburg, nachdem sie sich Herzog Albrecht von Bayern ergeben hatten. |
1506 | Tod von Hans Zenger. |
1506-25 | Söhne des Hans Zenger waren Friedrich, Sigmund (-1531) und Tristram. |
1550-76 | Carl von Fraunberg zu Poxau heiratete eine Enkelin des Hans Zenger. Die eine Hälfte der Hofmark Irlbach erheiratete er, die andere kaufte er von den verwandten Lerchenfeldern. Carl von Fraunberg war Rat und Hofmarschall Herzog Albrechts V. Er ließ ein neues Schloss in Irlbach bauen. Name und Wappen des Carl von Fraunberg sind noch heute auf einer Marmortafel am Torturm des Schlosses über dem inneren Eingang zu sehen. |
1570 | Hans Christoff von Fraunberg(6) erbte die Hofmark von seinem Bruder Carl. |
1598 | Tochter Genofeva von Fraunberg heiratete den fürstlichen Rat und Kämmerer Alexander von Grotta(7). Von Grotta war entweder Niederländer oder Italiener. Im Juli 1608 nahm Herzog Maximilian, der spätere Kurfürst Maximilian, Alexander von Groote oder Grotta, einen in den niederländischen und französischen Feldzügen erprobten Kriegsmann, als Oberstzeugmeister und Oberst in seinen Dienst. Als Oberstzeugmeister erhielt er ein jährliches Gehalt von 1200 fl. Die Korrespondenz, die Alexander von Grotta mit Herzog Maximilian führte, hat sich im 5. Bande der Akten des 30jährigen Krieges erhalten. Das Hauptstaatsarchiv in München zählt diese Bände zu seinen Kostbarkeiten. 1615 wurde von Grotta als Oberhauptmann des Landesdefensionswesens aufgestellt. Er war verantwortlich für die militärische Ertüchtigung des Landvolkes, das in Landfahnen eingeteilt war Grotta war ein geschickter Ingenieur, der seine Kenntnisse über die Befestigungskunst in seinem 1617 in München erschienenen Werk Neovallia in italienischer Sprache aufzeichnete. In einem Bericht an den Herzog über den böhmischen Feldzug rühmte sich Oberstzeugmeister Grotta, daß er „mitten im Winter und fast ohne Leute die Schlösser und Städte Hayd, Tachau, Töpel, Schlaggewald, Schlaggenwölt, Karlsbad, Pleistadt, Lauterbach, Petschau, Hartenberg, Buchau, Falkenau, Elbogen, welche alle mit dem von Mansfeld incorporiert gewesen“, eingenommen und dadurch einen Landstrich mit etwa 1200 Dörfern aus dem Machtbereiche des Feindes befreit habe. Herzog Maximilian aber spendete den Erfolgen seines Artilleriegenerals nur wenig Anerkennung, überhäufte ihn dagegen fortwährend mit Vorwürfen, die auf Denunziationen geheimer Ankläger beruhten: daß er sich in Prag der eroberten Geschütze nicht angenommen habe, längere Zeit von der Truppe abwesend gewesen sei, dass er die Munition nicht gut verwalte und verteile u. a. Nach einem Scharmützel (Gefecht) wollte der Herzog nicht glauben, daß Grottas Truppen 94000 Kugeln verschossen hätten und wollte die Rechnung über die verbrauchte Munition nicht bezahlen. Auch beklagte der Herzog, daß so viele Geschütze aus Bayern nachgefordert wurden. Von Grotta rechtfertigte sich vor Herzog Maximilian damit, dass man zum Angriff auf Festungen mehr Artillerie brauche als in Feldschlachten. Als Verleumdung bezeichnete Grotta, dass er nach der Einnahme Prags, statt die Plünderung zu verhüten, auf dem Hradschin und in der Neustadt selbst geplündert habe. Er habe sogar auf die plündernden Soldaten eingeschlagen und dem Generalquartiermeister, der sich unter ihnen befand, einen Finger abgehauen. In einem späteren Bericht wies von Grotta den Vorwurf, er sei ein Beutemacher, nicht ganz zurück. Wenn er mit gutem Gewissen etwas erobere, wer wollte ihm die Beute verübeln? Von Grotta hatte in Irlbach ein Arsenal. das nach dem Bericht seines Besitznachfolgers gut mit „Stücken“ versehen war. Zum Arsenal gehörten damals auch ein Labor zum Experimentieren und eine Gießerei. Oberstzeugmeister von Grotta arbeitete intensiv an der Entwicklung des „Geschwindschießens“. der Artillerie. woran auch Herzog Maximilian sehr interessiert war. Normalerweise konnte damals ein Geschütz nur 20 Schuß pro Tag abgeben. Die bayerische Artillerie unter Grotta brachte es auf die dreifache Anzahl von Schüssen. Von Grotta richtete sein Augenmerk auch auf die Ausbildung der Bedienungsmannschaften. Zuerst lebte Grotta am Hof in München. Wegen einer Skandalaffäre, in die er verwickelt war, wurde er vom Hofe verwiesen und bekam 1612 das Pfleggericht in Kötzting. 1619 vertauschte er es mit dem Pfleggericht in Mitterfels. Von Grotta starb im Jahre 1621.Wahrscheinlich hatte der Winterfeldzug des Jahres 1620 in Böhmen seiner Gesundheit geschadet. |
1623-46 | Johann UIrich von Tabertshofen Schwere Zeiten erlebte das Dorf Irlbach während des 30jährigen Krieges. „1633 hat das Dorf 14 Bauern gehabt, darunter nur ein ganzer Hof, der Schloßbau genannt; – die anderen sind alle bis auf sieben in Asche gelegt worden. Jetzt befinden sich hier noch sieben Hubhöfe, und zwar in größter Armut. Der Pfarrhof ist ein kleines enges Häusl; das Widdumshaus samt dem Stadel ist ruiniert; es ist kein Stadel, Schupfen, Kasten (für Getreide), noch Backofen vorhanden, muß also ein Pfarrer sein liebes Getreide in einem fremden Stadel mit seinem Schaden einlegen. Das Beneficiatenhaus ist albereits ruiniert und seit Mannsgedenken von keinem Beneficiaten bewohnt worden“ (Georg Eckert, s. Anm. 4). Durch die Einwirkungen des 30jährigen Krieges kam Johann Ulrich von Tabertshofen auf die Gant. |
1646 | Johann Baptist Freiherr von und zu Fränkhing auf Adldorf, Riedau, Neigstorf und Kopschburg bot für das Gut und die Hofmark 32600 Gulden. Gegen ihn steigerte Pankraz von Pirching auf Saulburg und Hofkirchen, Propstrichter zu Niederaltaich. Pankraz von Pirching, der einer reichen Deggendorfer Bürgersfamilie entstammte, hatte bestimmte Geldforderungen auf Irlbach liegen. Ihm war der Kaufschilling des Freiherrn von Fränkhing zu niedrig, die Zahlungsfristen zu lange. Von Pirching bot 36600 fl.; davon wollte er sofort 5000 fl. bar erlegen (11. April 1646). Für den Rest bot er 6 Schuldbriefe an; der eine betraf ein Darlehen an die Bundeskasse (Liga!) in Höhe von 6200 fl. Fränkhing bot sofort 6000 fl. als erste Rate an (Rep. 49; Verz. 14 und 16, nrr 14 und 32). Es kam zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen beiden. Freiherr von und zu Fränkhing scheint den Prozeß gewonnen zu haben(8). Aber auch er konnte die Hofmark Irlbach nicht halten. |
1653 | Die Hofmark kam wieder auf die Gant, Käufer war Wilhelm von Köck zu Mauerstetten, Traubenbach und Bodenmais (der Name wurde auch Köckh, Koeckh und Keck geschrieben). Wilhelm von Köck starb im Jahre 1666. Seine Grabplatte und der seiner Frau Scholastika, geb. Fux von Saldenburg, gest. 1678, befindet sich in der Karmelitenkirche in Straubing links vom Skapulieraltar. |
1666 | Sohn Karl Adam Köckh, Besitzer der Hofmark Irlbach. Er starb mit 37 Jahren. Grabplatte links an der Kirchenwand in Irlbach. |
Johann Adam Ludwig Heinrich Freiherr von Köck (-1707) und Maria Anna Justina Freiin von Köck, geb. von Mandl. Töchter: Maria Josepha Elisabeth (verheiratet mit Helnrich Christoph Josef Freiherrn von Leoprechting) und Maria Margaretha Violanta (verheiratet mit Freiherrn von Poyßl auf Loiffling). | |
1712 | Die Witwe Maria Anna Justina Freiin von Köck heiratete in 2. Ehe Johann Wolfgang Freiherrn von Dürniz, Regimentsrat zu Straubing. Er starb 1742 zu Straubing während der Belagerung der Stadt durch die Österreicher. Sein Grab befindet sich in der Dürnizlkapelle von St. Jakob. Freifrau von Dürniz war eine äußerst energische Frau. Sie ließ die Pfarrkirche in Irlbach neu bauen und gründete die Sebastianibruderschaft in Irlbach. Im Artikel „Die Mautsäule in Irlbach“. In dieser Irlbacher Ortsgeschichte wird von weiteren Aktivitäten der Freifrau von Dürniz berichtet. An der linken Innenseite zwischen dem Beichtstuhl und der Eingangstür der Irlbacher Pfarrkirche ist die Grabplatte der Freifrau von bürniz. Sie trägt folgende Inschrift: „Demnach Gott dem Allmechtigen die Hochwohlgeborene Frau Mariam Annam Justinam Violantam Frey/Frau von Dürniz auf Irlbach, Trieching: Dann Hauckhen/zell und Stalwang eine geborene Freyin von Mändl auf/Deuttenhofen und Taudern so in erster Ehe mit dem Hoch/Wohlgeborenen Herrn Karl Adam Freiherrn von Koeckh geboren auf Thierlstein und Traubenbach, dann Herrn zu Irlbach Trieching und Maurstetten bey welchen selbe 2 Freylein Töchter als Mariam/Josepham so den Hochwohlgeborenen Herrn Heinrich Christoph Josef Freyherrn von Leoprechting zu Alten-Randsberg dann Hayd Anckhenbach und Liebenau beeder Chur/fürstl. Durchl. zu Köln und Bayern Kämmerer; die jüngere aber namens Maria Margaretha/Violantha den Freyherrn von Poyssl uf Loiffling/Anger, Thal- und Hohenwarth, Sr. Churfürstl. Durchl. in Bayrn Kammer und Regierungs-Rath zu Straubing zur Ehe genommen, ehelich gezeiget, in der ander/ten Ehe aber mit dem auch Hoch und Wohlgeborenen/Herrn Johann Wolfgang Freiherr v Dürniz uf Hienhard, Schneiding, dan Rathiszell und Edlshaulsen. Sr. Churfürstl. Durchl.in Bayrn gewester Regts/Rat zu Straubing nun mehro auch wol. sel. verehelicht/ware, in dem 78 Jahr ihres alters in die andere ver-/hoffents, ewig glückseel: Welt abzufordern gnädiglich behebet hat, als wolle Ihr derselbe auch: da sve den 10. May Ao 1756 in Gott/selig verschieden, verleichen die ewige/Ruhe.“ |
1752 | Konskription: „Baron Türnitzische Hofmark“ |
1756-63 | Heinrich Christoph Freiherr von Leoprechting heiratete Freifrau Maria Josepha Elisabeth von Köck, Erbin von Irlbach. Sie war Hofdame der österreichischen Kaisertochter Maria Amalia, Gemahlin des Kurfürsten Karl Albrecht (Kaiser Karl VII.). Heinrich Christoph von Leoprechting ließ den Turm der Irlbacher Kirche errichten. Die Grabplatte der Maria Josepha Elisabeth von Leoprechting befindet sich rechts neben dem Herz-Jesu-Altar. |
1767 | Franz Xaver Freiherr von Leoprechting, Herr zu Irlbach und Trieching. Zum Bau der Pfarrkirche in Altenbuch (1762-1766) lieferte der Ziegelstadel des Freiherrn von Leoprechting 127412 Ziegelsteine zum Preis von 1104 Gulden, 25 Kreuzer. Für den Transport waren 400 Fahrten mit Pferdefuhrwerken nötig. |
1787 | Judas Thaddäus Heinrich Christoph von Leoprechting starb 1787 im Alter von 27 Jahren. |
1788 | Heinrich Josef Christoph von Leoprechting heiratete Maria Anna von Nothafft. Alle Kinder aus dieser Ehe starben frühzeitig. Die Grabplatte des Heinrich Josef Christoph von Leoprechting befindet sich vorne rechts am Chorbogen der Irlbacher Kirche. |
1811 | Kauf der Hofmark durch Franz Gabriel von Bray am 11. Juli 1811, seit 30. Juni 1813 bayerischer Graf. Umbau des Schlosses im klassizistischen Stil, Erweiterung des Schlosses durch Flügelbauten und einen Bibliotheksraum. |
1814 | Erweiterung des Patrimonialgerichts lrlbach (ab dem Jahr 1802 waren die Hofmarken in Patrimonialgerichte umbenannt worden). Irlbach war ein Patrimonialgericht II. Klasse. Dieses beinhaltete die freiwillige Gerichtsbarkeit, z. B. notarielle Beurkundungen bei Kauf, Verkauf, Testament, Heirat usw. Zum Patrimonialgericht II. Klasse gehörten nicht die Polizeigewalt und die Gemeindeverwaltung. Zum Patrimonialgericht Irlbach gehörten ab 1814die Orte Irlbach, Straßkirchen.Schambach, Lehmbuch, Hiendlhof, Entau. Stephansposching, Uttenkofen. Wolferkofen, Wischlburg, Loh Stetten, Thal. Seehof, Gänsdorf, Makofen. Putzenhofen, Paitzkofen, Grafling, Peinkofen und Münchsdorf(9). Außerdem ab dem Jahre 1818 noch der Edelsitz Trieching, Sondergai,Altenbuch, Uttenkofen, Entau, Peinkofen, Seehof, Straßkirchen, Loh,Paitzkofen, Ainbrach, Niederschneiding und Niederwalting. |
1832 | Graf Otto Camillus von Bray. Im Jahre 1838 schloß Graf Otto von Bray die Ehe mit der Fürstin Dentice aus Neapel. |
1848 | Ende des Patrimonialgerichtes, d. h. der ehemaligen Hofmarksherrschaft. Irlbach wurde dem Landgericht Straubing eingegliedert. Graf Otto baute aus eigenen Mitteln die Mädchenschule in Irlbach und berief am 31. Mai 1870 Mitglieder des Ordens der Armen Schulschwestern aus München nach Irlbach. Am 31.8.1962 wurden die Armen Schulschwestern aus Irlbach abberufen. |
Quellen und Literatur
- Dr. Prammer, das römische Straubing, S.86,88
- Klaus Rose, HAB, Deggendorf, Verlag Laßleben, München 1971, S.156
- Max Piendl, Die Grafen von Bogen, Jahresbericht d. hist. Ver. f. Straubing und Umgebung 55-58 (1952-1955), Kap. IV S. 71
- Siehe Anm.2, S. 155 ff. / Wolfgang Freundorfer, HAB, Straubing, München 1974, Verlag Laßleben, S. 261 ff. / Hundt Stammenbuch I, II / Ungedruckte Quelle: Irlbach, Verfasser unbekannt. Hauptlehrer Georg Eckert, Irlbach, Geschichte des Ortes Irlbach (ungedruckt), Straßkirchen 1966
- MB 36b S. 359 Tres Hube in Erlpach pueris Paewtzkofern obligatae
- Betreffs der Pest zu Straßkirchen siehe Josef Bugl, Ortsgeschichte von Straßkirchen, 1986, S. 188 ff.
- Riezler, Bayerische Geschichte Band 5, S. 454, Band 6, S. 153 ff.
- StA Landshut Rep 49 Fasz 6 No32
- Siehe Anm. 4, Wolfgang Freundorfer, S. 339